Interview

mit Yannick Schell und David Pitz

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„Gesucht und gefunden"

2011 wechselte David Pitz vom TSV Auerbach nach Ettlingenweier. Im letzten Jahr folgte Yannick Schell und kam vom SV Burbach. Seitdem sieht man die beiden oft im Doppelpack. Sie zählen mittlerweile zu den Leistungsträgern der 1. Mannschaft.


FVE: Was waren die Gründe für euren Wechsel zum FVE?
David: Ich wechselte vom TSV Auerbach nach Ettlingenweier, weil es in Auerbach sportlich nicht mehr weiter ging. Damals speilten wir in der Kreisklasse A2. Nach einem Anruf des damaligen Trainers Hedi Anaibi entschied ich mich für den Wechsel.
Yannick: Bei mir war es vor allem die Suche nach einer neuen sportlichen Herausforderung und die Möglichkeit höherklassig zu spielen. Der Kontakt kam durch Fred Fegert zustande und nach einem Gespräch mit unserem jetzigen Trainer Patrick Anstett war für mich die Sache klar.
FVE: Wie lief eure erste Begegnung ab und seit wann gibt es euch beide nur noch im Doppelpack?
Yannick: Unsere erste Begegnung war keine Liebe auf den ersten Blick. Nach dem ersten Training, das für mich sehr erfolgreich verlief, habe ich auf viele wohl erst mal einen arroganten Eindruck gemacht.
David: Aber seit dem Mannschaftsausflug nach Malle sind wir oft gemeinsam unterwegs.
Yannick: Ja, dort haben wir uns besser kennen gelernt und auch schnell gemerkt, dass wir ziemlich gleich ticken.
FVE: Harmoniert ihr auch auf dem Spielfeld gut miteinander oder nur außerhalb des Platzes?
Yannick: Wenn ich nicht verletzt bin klappt es ganz gut. Es hat zwar eine Weile gedauert bis man die Spielweise des anderen verinnerlicht hat, zumal unsere Art Fußball zu spielen sich schon unterscheidet. Aber es spielte sich schnell ein und mit guten Fußballern spielt man immer gerne zusammen.
FVE: Was könnt ihr vom anderen fußballerisch noch lernen und worin ist er euch überlegen?
David: Ich glaube von Yannick‘s Schusstechnik könnte ich noch etwas lernen.
Yannick: Ich hätte gerne seine Geschwindigkeit und etwas mehr die Fähigkeit auf dem Platz in manchen Situationen weniger nachzudenken. Ich bin jemand, der sich nach einer misslungenen Situation schnell viele Gedanken macht. Das versuche ich zu ändern und wäre da gerne mehr wie er.
FVE: Auch außerhalb des Platzes seid ihr als Mannschaft öfters unterwegs und viel am Feiern. Wer von euch beiden ist trinkfester?
David:Das ist eine schwierige Frage und von der Tagesform abhängig.
Yannick: Bisher habe ich es geschafft, nur auf einer Rückfahrt eines Mannschaftsausfluges einzuschlafen, David bei jeder. Da habe ich auf jeden Fall das längere Durchhaltevermögen.
David: Bei mir schlägt da irgendwann dann immer die Müdigkeit zu.
FVE: Wie würdet ihr den anderen mit drei Worten beschreiben?
Yannick: Genau wie ich!
David: : Dumm, dumm, dumm. Nein Spaß beiseite. Gutaussehend, fleißig, Schello.
FVE: Wir wissen, dass du, David, in festen Händen bist. Deshalb geht die Frage an dich Yannick. Wenn David eine Frau wäre, wäre er dann deine Traumfrau und was stört dich an ihm?
Yannick: Vom Charakter her wäre er auf jeden Fall meine Traumfrau. Wenn ich so eine Frau finden würde, würde ich ihr nach 2 Tagen einen Heiratsantrag machen. Beim Aussehen wird’s natürlich schwierig. Der Bart würde mich auf jeden Fall stören. Ansonsten ist er perfekt wie er ist.
FVE: : David, wir haben alle mitbekommen, dass du im Sommer mit dem Gedanken gespielt hast den Verein zu wechseln. Die Mannschaft hat mit einer Plakataktion beim Abschlussfest versucht dich zu überzeugen zu bleiben. Was hat dich letztendlich dazu gebracht zu bleiben und welche Rolle hat Yannick dabei gespielt?
David: Ich war die ganze Zeit hin- und hergerissen, weil es mir hier sehr gut gefällt. Hätte ich gewechselt, hätte ich das auf jeden Fall bereut – wegen der tollen Mannschaft. Ich habe die Entscheidung immer weiter hinausgezögert. Dabei wurde ich von vielen angeschrieben, die mich überreden wollten zu bleiben. Der Tag an dem die Wechselfrist abgelaufen ist war ein Tag an dem Deutschland ein WM-Spiel hatte. Dies wäre die letzte Möglichkeit für den Wechsel gewesen und diesen Tag habe ich einfach verstreichen lassen. Am nächsten Tag habe ich dann Yannick geschrieben, dass ich bleiben werde.
Yannick: Ich habe auch versucht keinen Druck zu machen, da ich selbst weiß wie es ist, wenn man in so einer Situation steckt. Jeder versucht einen zu beeinflussen. Durch die Plakataktion und meine Worte danach habe ich ihm einmal gezeigt, wie wichtig es für mich ist, dass er bleibt und die Entscheidung danach komplett ihm überlassen.
David: Die Plakataktion war wirklich eine tolle Sache. Darüber habe ich mich wirklich sehr gefreut.
FVE: Im vergangen Jahr gab es zahlreiche Feste und Ausflüge. Was war Euer peinlichstes Erlebnis, das ihr gemeinsam beim FVE hattet und wer kommt im Allgemeinen besser bei Frauen an?
Yannick: Bei den Frauen kommt der David besser an, da ich wohl auf viele zuerst einen arroganten Eindruck mache. Woran das liegt weiß ich ehrlich gesagt gar nicht. Ein peinliches Erlebnis fällt mir gerade nicht ein.
David: Mir fällt im ersten Moment auch keines ein. Und peinlich ist uns im Allgemeinen sowieso fast nichts. Es gab viele lustige Erlebnisse.
FVE: Dann verratet uns euer witzigstes Erlebnis beim FVE.
David: Die allerwitzigste Aktion war, als wir auf Mallorca unserem Tormann einen Undercut mit einem Barttrimmer rasiert haben. Auf der einen Seite war der Cut perfekt, aber auf der anderen Seite war er 5 Zentimeter weiter unten. Die Haare haben wir mit einer riesigen Schere geschnitten, die wir uns an der Rezeption ausgeliehen hatten. Das ganze dauerte über eine Stunde und ging total in die Hose. Aber Bird ist die komplette Zeit auf Mallorca mit der Frisur herumgelaufen.
Yannick: Was auf jeden Fall noch erwähnt werden muss ist, als wir an das Auto unseres Trainers einen Zettel gehängt haben auf dem stand: Entschuldigung für den Kratzer an Ihrem Auto. Darunter haben wir noch eine Telefonnummer geschrieben, die es nicht gibt und die rückwärts gelesen irgendwas mit „Schnee“ hieß. Wir haben ihn dann beobachtet, wie er mind. 10 Minuten fluchend um sein Auto lief und den Kratzer gesucht hat. Das war ganz am Anfang und eines der witzigsten Erlebnisse die wir hatten.
FVE: Was war euer schlimmster Moment auf dem Sportplatz?
Yannick: Mein schlimmster Moment war mein Kreuzbandriss.
David: Für mich war das die Niederlage im Relegationsspiel gegen Kieselbronn 2013.
FVE: Was muss man unbedingt noch über den anderen wissen?
David: Man sollte unbedingt wissen, dass Yannick in Wirklichkeit nicht arrogant ist, auch wenn er auf viele einen solchen Eindruck macht..
Yannick: David hat auf und neben dem Platz zwei total unterschiedliche Persönlichkeiten. Auf dem Platz kann er sehr „aufbrausend“ sein, aber außerhalb ist er ein sehr gemütlicher Zeitgenosse.
FVE: Und zum Schluss noch eine Frage zu eurer Mannschaft. Was macht diese so besonders bzw. unterscheidet sie von anderen Mannschaften?
Yannick: Die Zusammenstellung der ganzen Mannschaft ist etwas besonderes. Wir haben viele unterschiedliche Charaktere, die aber alle in Bezug auf z.B. Humor gleich ticken. Wir ergänzen uns alle sehr gut und die Ernsthaftigkeit, sobald man auf dem Spielfeld steht ist allen sehr wichtig. Bei vielen Mannschaften, die sich neben dem Platz gut verstehen geht dieser Ernst während des Spiels verloren. Wie jeder weiß sind die Ausflüge bei uns jedes Mal der Wahnsinn. So geht es meistens mit einem Bus zum feiern in eine andere Stadt und nicht nur in eine Location nach Karlsruhe.
David: Auch was die Dimension der Ausflüge angeht ist wirklich unglaublich. Letztes Mal waren wir mit 40 Mann unterwegs. Bei welcher Mannschaft gibt es das schon?
Yannick: Es verstehen sich einfach alle untereinander sehr gut und der Trainer macht das Team durch seine lockere und ehrgeizige Art perfekt.

Ich danke euch für das Interview und hoffe, dass ihr dem FVE noch lange erhalten bleibt. Mit euch beiden wird es auf jede Fall nicht langweilig.


November 2014
Die Fragen stellte Simone Wein