Interview

mit Sebastian Becker

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Sebastian Becker begann bei den Bambinis des FVE mit dem Fußball spielen.

Nach ein paar Stationen bei anderen Vereinen kehrte er im Sommer nach Ettlingenweier zurück und ist seitdem als Spieler und Damentrainer aktiv.


„ Es ist eine neue Erfahrung eine Damenmannschaft zu trainieren “

FVE: Wann hast du beim FVE angefangen und bei welchen Vereinen warst du?

Seb: Ich habe bei den Bambinis angefangen. Dort waren meine Mutter und Alexander Koch meine Trainer. Kevin Schilli war damals schon bei mir in der Mannschaft. Bis zum ersten Jahr B-Jugend war ich beim FVE, zwischenzeitlich war auch mein Vater mein Trainer und meine Mutter als Vorstand tätig. Danach habe ich das zweite Jahr B-Jugend in Ettlingen gespielt und dort in der A-Jugend auch ausgeholfen. Die 2 Jahre darauf habe ich in Reichenbach in der A2 in die Landesliga und in der A1 in der Verbandsliga gespielt. Im Anschluss daran hat Olli mich wieder nach Ettlingenweier geholt. Das war vor 3 Jahren. Im letzten Jahr bin ich dann nochmal berufsbedingt nach Schöllbronn. Das halbe Jahr dort war eine Katastrophe und ich bin im Winter dann nochmals nach Reichenbach gewechselt. Nachdem Klaus mich sehr oft angerufen hatte bin ich dieses Jahr im Sommer wieder beim FVE gelandet.

 

FVE: Was hast du aus dem Jahr in Schöllbronn und Reichenbach gelernt?

Seb: Fußballerisch war das halbe Jahr in Schöllbronn ein Rückschritt. Der Wechsel war in Ordnung und es sah auch alles gut aus, wie es besprochen wurde. Die Mannschaft war dann aber sehr zusammen gewürfelt und die Motivation fehlte. Der Trainer hat noch eigene Spieler mitgebracht was zu Unruhe führte. Daraufhin sind dann auch viele Eigengewächse von Schöllbronn selbst weggegangen oder haben nur noch in der 2. Mannschaft gespielt. Das zweite Halbjahr in Reichenbach war besser. Das Training dort war sehr gut, weil ich oft bei der 1. Mannschaft mittrainiert habe und das hat sich positiv ausgewirkt.

 

FVE: Was sind deine sportlichen Ziele für die aktuelle Runde?

Seb: Ziel waren 10 Tore in der A-Klasse zu schießen und wieder richtig fit zu werden. Dank dem intensiven Training von Peter hat das bisher gut geklappt und die ersten 14 kg sind weg. Aber es fehlen noch ein paar, bin mir aber sicher, dass die auch noch weggehen. Hauptziele sind viele Tore, nicht absteigen und fit werden / bleiben.

 

FVE: Wo kannst du dich fußballerisch am meisten verbessern?

Seb: Im Läuferischen kann ich mich auf jeden Fall verbessern. Das ist mein Hauptproblem denke ich. Ich darf auch nicht mehr so hektisch sein, wenn ich den Ball habe und muss ruhiger werden.

 

FVE: Wer ist für dich der perfekte Fußballer? Hast du ein Vorbild?

Seb: Perfekt ist finde ich keiner. Es gibt zwei Weltklasse-Spieler: Messi und Ronaldo, die die letzten 10 Jahre auf einem Niveau gespielt haben. Vorbild ist für mich Gerd Müller, durch die vielen Tore, die er geschossen hat.

 

FVE:  Was waren deine Gründe Damentrainer zu werden?

Seb: Ich wurde quasi dazu gezwungen :) Ich hätte es schade gefunden, wenn sich die Damenmannschaft aufgelöst hätte und habe mich dann auf mehreren Fest überzeugen lassen. Irgendwann habe dann zugesagt. Ich wollte als Trainer sowieso weitermachen und hatte noch ein Angebot in Bruchhausen eine Jugend zu trainieren, habe mich dann aber für Ettlingenweier entschieden. Es ist auf jeden Fall etwas Neues eine Damenmannschaft zu trainieren, obwohl mir öfters abgeraten wurde. Ich bereue es nicht und denke, dass in der Runde noch einiges zu holen ist. Man sieht auch, dass sich einiges schon verbessert hat und dass sich der Zeitaufwand gelohnt hat. Es ist noch Verbesserungspotential vorhanden und ich hoffe, dass sich das die nächsten 2 -3 Jahre noch ausbauen lässt. Ich hoffe, dass sich dafür ein hoffentlich professioneller Trainer finden wird.

 

FVE: Welche Vorurteile hattest du vorab über Damenfußball und welche haben sich bestätigt?

Seb: Vorurteile sind ganz klar das Rumgezicke und Rumgeheule - noch schlimmer als bei mir selbst. Auch wenn man jemanden kritisiert sollte dies nicht sofort eingeschnappt sein und das nicht falsch auffassen. Teilweise hat sich das auch bestätigt. Mir wurde vorab oft gesagt, dass das rausgeschmissene Zeit ist – das hat sich überhaupt nicht bestätigt. Potential ist auf jeden Fall da und da war ich eher positiv überrascht.

 

FVE: Was ist der größte Unterschied zwischen der Arbeit als Jugendtrainer und als Damentrainer?

Seb: Als Jugendtrainer sind die Jugendlichen alle definitiv jünger als ich. Bei den Damen gibt es einige, die teilweise sogar länger Fußball spielen als ich selbst. Man denkt, die Jüngeren hören eher auf einen, weil man der Ältere ist und mehr Erfahrung hat. In Ettlingenweier hat man eine relativ junge Mannschaft, aber Allgemein sind in den Damenmannschaften mehr ältere Spielerinnen. Eine Jugend ist einfacher zu führen und man ist den Spielerin ähnlicher, weil man selbst ein Mann ist. Das ist der größte Unterschied zur Damenmannschaft.

 

 

FVE: Was ist die größte Herausforderung als Damentrainer?

Seb: Die größte Herausforderung ist es alle zufrieden zu stellen, weil es immer eine gibt, die einen Grund hat warum sie spielen muss und die andere nicht. Das habe ich im Jugendbereich noch nicht erlebt.

 

 

 

FVE: Was ist dein größtes Laster?

Seb: Ich esse sehr gerne – und sehr viel – und zu ungewöhnlichen Uhrzeiten, so wie zu dieser Interview zeit (23:05 Uhr) :)

 

FVE: Wie würdest du den Satz beenden: Sebastian Becker ist in 5 Jahren…

Seb: … hoffentlich 10 Kilo leichter und mit der Damenmannschaft auf- und mit der Herrenmannschaft nicht abgestiegen. Und beruflich hoffentlich einmal aufgestiegen, mit einer guten Position im Unternehmen.

 

FVE: Was bedeutet der FVE für dich?

Seb: Der FVE ist für mich eine große Familie. Auch wenn ich es mit der  Jugendzeit in Ettlingen und Reichenbach vergleiche, hat es mit den Spielern nie so gut zusammengepasst wie hier – weil hier alle miteinander und füreinander Spielen. Auch wenn man mal verliert sind alle füreinander da. Das finde ich positiv.

 

FVE: Wie würdest du dich selbst beschreiben? 

Seb: Freundlich und anpassungsfähig :)

 

FVE: Auf welchem Platz stehen die drei Herrenmannschaften und die Damenmannschaft am Ende der Runde?

Seb: Die 1. Mannschaft wird denke ich zwischen Platz 4 und 6 landen, weil sich die Qualität 

im Vergleich zum Vorjahr nochmals verbessert hat. Bei der 2. Mannschaft bin ich mir nicht so sicher. Wir haben Wochenenden da können wir jeden schlagen und es gibt Wochenenden, da können wir gegen jeden verlieren. Aber ich denke Minimum ist auf jeden Fall ein einstelliger Tabellenplatz, realistisch zwischen 6 und 9. Die 3. Mannschaft ist ebenfalls schwierig zu sagen. Ich denke ein guter  10. Platz ist zu schaffen. Die Damenmannschaft wird am Ende Vierter oder Fünfter, wenn sie das abrufen, was sie können. In Büchenau war auf jeden Fall mehr zu holen und das Spiel hätten wir nicht verlieren müssen. Das Ziel war sich im Vergleich zum Vorjahr zu verbessern und da sind wir auf einem guten Weg.

 

FVE: Was würdest du mit 3 Wünschen anfangen?

Seb: Da fällt mir spontan nichts ein… Oder doch, ich will auf jeden Fall eine Meisterschaft des HSV erleben.

Danke für das spontane Interview und die viele Zeit, die du in das Training und für die Spiele der Damenmannschaft jede Woche investierst.


Oktober 2015
Die Fragen stellte Simone Wein