Interview

mit den Müttern

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Egal ob Heim- oder Auswärtsspiel: die Mütter sind immer dabei und unterstützen ihre Söhne.

Daniela, die Mutter von Manuel, Brigitte, die Mutter von Mario und Lars, Britta, die Mutter von Tobias und Simone, die Mutter von David fiebern jede Woche mit am Spielfeldrand mit ihren Söhnen mit und verstehen sich auch privat sehr gut.


„Egal wie alt oder erfolgreich – es bleiben immer unsere Buben“

FVE: Wann wart ihr das erste Mal beim FVE auf dem Sportplatz und wie kam es dazu, dass ihr bei fast jedem Heim- und auch Auswärtsspiel zuschaut?
Daniela: Brigitte und ich kannten uns schon von den Jugendspielen aus Malsch. Manuel und Mario haben dort zusammen gespielt. Später kam dann Tobias dazu – und somit auch Britta. Wir sind in dieser Zeit schon zusammen zu den Spielen gegangen. Nach einiger Zeit sind dann viele Spieler von Malsch nach Ettlingenweier gewechselt.
Brigitte: Das war 2009. Da sind wir alle mit den Jungs zusammen nach Ettlingenweier. Die Tradition mit dem zuschauen haben wir beibehalten. Wir waren bis heute eigentlich immer dabei.
Simone: 2012 kam dann noch David von Auerbach. Und ich mit ihm.
FVE: Verabredet ihr euch zu den Spielen, da ihr – vor allem im Winter – perfekt ausgerüstet oft Kaffee oder Tee dabei habt?
Brigitte: Das machen wir immer spontan. Außer bei der Teesache…
Daniela: … die war meine Idee. Die hab ich dann an Britta weitergegeben. Und sie hat uns dann überrascht und beim Spiel für uns alle verschiedene Teesorten und Sekt mitgebracht. Manchmal gibt es sogar Kuchen. Trotzdem verfolgen wir das Spiel natürlich aufmerksam.



„Nach Ettlingenweier zu kommen ist wie nach Hause zu kommen“

FVE: Wie sind eure Jungs zum Fußball gekommen und wie speziell zum FVE?
Brigitte: Mario hat mit 4 Jahre angefangen Fußball zu spielen. Sein Vater Harald war in Malsch von Anfang an sein Trainer bis er in die erste Mannschaft gekommen ist. Er hat dann noch ein Jahr in Reichenbach gespielt und ist dann 2009 mit Manuel und vielen anderen von Malsch zum FVE.
Daniela: Manuel hat bei den Bambinis beim ESV Ettlingen angefangen.
Britta: Tobias kam erst nach dem Aufstieg 2010 zum FVE.
Simone: So war es bei David auch. Er hat mit 3 Jahren ebenfalls bei den Bambinis in Auerbach angefangen. Er hat dort gespielt bis er 2012 zum FVE kam.
Brigitte: Und Lars kam bereits ein Jahr vor Mario 2008 von Malsch direkt zum FVE.
FVE: Wie habt ihr die größten Siege und Niederlagen eurer Jungs miterlebt?
Brigitte: Der schönste Moment war für mich der Aufstieg 2010. Mitzuerleben wie die Jungs – vor allem Simon und Mario -, die schon seit der B-Jugend zusammen spielten und dann im ersten Jahr beim FVE direkt aufstiegen war traumhaft. Es war so schön, wie wir als Eltern eingebunden waren. Wie die Jungs immer zu uns gekommen sind und sich gefreut haben, dass wir dabei waren.
Britta & Simone: Eindeutig das Pokalspiel gegen Mutschelbach! Der Nicht-Aufstieg war das schlimmste Erlebnis.
Daniela: Dass sie das Aufstiegsspiel verloren haben war schon traurig. Da fühlt man als Eltern auch mit. Schon während der Runde ärgert man sich, wenn sie in einem Spiel 3 Punkte liegen lassen, die dann am Ende der Runde fehlen könnten. Aber die Enttäuschung ist am Abend meistens wieder vorbei. Man fiebert einfach immer mit. Egal wie alt sie sind und wie gut es gerade läuft, es bleiben immer unsere „Buben“.
Britta: Das Spiel gegen Karlsruhe West war für mich auch unbegreiflich. So ein Spiel noch zu aus der Hand zu geben…
FVE: Gibt es ein Geheimnis über euren Sohn, das ihr uns verraten könnt?
Daniela: Der Manuel braucht immer 4-lagiges Toilettenpapier. Die Klassenlehrerin hat mir von der Abschlussfahrt in der 10. Klasse in Berlin berichtet, als Manuel nach der Ankunft in der Herberge sofort ins nächste Kaufhaus gegangen ist um 4-lagiges Toilettenpapier zu kaufen. Falls der Ermel das lesen sollte: Bitte beim nächsten Einkauf nur 4-lagiges Toilettenpapier kaufen.
Brigitte: Mario ist bei einer Zugfahrt in Mannheim verloren gegangen. Der Zug stand schon im Bahnhof und die anderen sind alle gerannt um ihm noch zu erreichen. Mario wollte nicht und so fuhr der Zug ohne ihn weg und er stand alleine in Mannheim. Bernie hat ihm dann über Handy durch den Bahnhof gelotst, wo er einsteigen muss.



„Tobias konnte schon mit 9 Monaten perfekt flirten.“

FVE: Gibt es beim FVE etwas Besonderes, das uns von anderen Vereinen unterscheidet?
Brigitte: Natürlich! Der Zusammenhalt ist einzigartig. Man hat das Gefühl wenn man nach Ettlingenweier kommt, kommt man nach Hause. Das unterscheidet uns von anderen Vereinen.
Simone: Das stimmt, man fühlt sich sofort heimisch.
FVE: Trefft ihr euch privat auch oder nur auf dem Sportplatz?
Daniela: Die Brigitte und ich machen zusammen Wellness-Besuche. Aber wir gehen auch gemeinsam ins Theater, nach Speyer auf den Weihnachtsmarkt oder zusammen essen. Wir haben immer sehr viel Spaß.
FVE: Wie würdet ihr euch gegenseitig mit 3 Worten beschreiben?
Daniela: Über Britta kann ich sagen: immer hilfsbereit, freundlich und sie gibt gute Ratschläge.
Britta: Über Simone kann ich sagen, dass sie sehr engagiert ist und immer nachfragt wie das Spiel gelaufen ist, wenn sie selbst nicht dabei sein kann.
Brigitte: Daniela hat immer ein offenes Ohr, gibt auch gute Ratschläge und ist extrem ehrlich.
Simone: Die Brigitte kenne ich noch nicht so lange, aber sie ist ein herzensguter Mensch, nimmt einen sofort mit offenen Armen auf und man kann gut mit ihr reden - einfach ein lieber Mensch.



„Manuel braucht immer 4-lagiges Toilettenpapier.“

FVE: Was sagen eure Männer dazu, dass ihr so viel Zeit auf dem Sportplatz verbringt?
Simone: Die sind auch immer dabei – das war schon zu „Bambini-Zeiten“ so.
Brigitte: Wir haben auch immer beim Mario zugeschaut und sind danach direkt zum Spiel vom Lars gefahren. Freitags & samstags läuft Fußball im TV und sonntags sind wir selbst auf dem Sportplatz.
Daniela: Wir schauen auch jedes Spiel. Ich bin Dortmundfan…
Simone: … mein Herz schlägt für den SC Freiburg.
Britta: Familie Kraut ist Fan des Karlsruher SC.
FVE: Was sind die Stärken und die Schwächen eurer Söhne?
Britta: Tobias macht viel für die Mannschaft und er kann gut mit Kindern arbeiten. Schwäche fällt mir keine ein …
die anderen drei: Doch, Frauen!
Britta: Das war eine Schwäche. Er ist ja jetzt in festen Händen.
Daniela: Manuel lässt für Fußball alles stehen und liegen. Seine Schwäche ist – wie bei vielen beim FVE - das viele Trinken beim Feiern. Als ich beim ersten Kabinenfest in Malsch gesehen habe, wie viele Kästen Bier sie getrunken haben, habe ich zu Manuel gesagt „Jesses Maria, da bleibst du aber nicht. Das sind alles Kampfsäufer“. Und dann kam er zum FVE…
Brigitte: Eine Stärke von Lars ist seine Hilfsbereitschaft. Schwäche fällt mir keine ein…
Daniela: … muss der Bub´ im Kofferraum schlafen, hat er kein Bett? (Anm: in der Bilderpräsentation auf der Winterfeier kurz zuvor, sah man ein Bild, auf dem Lars im Kofferraum eines Autos schläft)
Brigitte: (lacht) Da musste ich zweimal hinschauen.
Simone: Auf dem Spielfeld ist seine Schnelligkeit Davids Stärke. Seine Hitzigkeit auf dem Platz ist aber ein Manko. Er ist vielmals gelb-gefährdet, wobei die Schiedsrichter auch oft gegen ihn pfeiffen.
Daniela: Das würde auch zu Tobias passen. Die sind da einfach mit vollem Eifer dabei.



„Mir war immer klar, dass David in Ettlingenweier bleiben wird.“

FVE: Waren eure Söhne schon immer solche Frauenhelden?
Britta: Ein Frauenheld war Tobias schon mit neun Monaten. Das wurde ihm in die Wiege gelegt. Wir waren im Urlaub auf der griechischen Insel Lesbos und trafen dort eine englische Familie, die eine kleine Tochter hat. Mit der hat er schon am ersten Tag geflirtet.
Daniela: Manuel war in der Damenwelt ebenfalls schon immer sehr beliebt.
Simone: Unsere Jungs wissen wie sie sich präsentieren und wie sie mit Frauen umgehen müssen, aber David ist seit Ewigkeiten in festen Händen.
Brigitte: Mario ist inzwischen Papa und auch ruhiger geworden. Wir finden unsere Söhne einfach alle super.
Daniela: Wir lieben unsere Buben wie sie sind.
FVE: Hattet ihr Einfluss auf die Wechsel eurer Söhne – speziell auch nach Ettlingenweier?
Simone: Sein Vater hat sich bei David komplett raus gehalten. Ich habe ihm schon direkt gesagt, dass ich an seiner Stelle nicht wechseln würde - aber die Entscheidung ganz ihm überlassen. Er hat die ganze Jugend in Auerbach gespielt. Schon in der A-Jugend hat er dort bei den Herren ausgeholfen. Dann kam die Anfrage aus Ettlingenweier. Im Sommer letzten Jahres kam dann der Wunsch der Auerbacher, dass er wieder zurückkommt. Er wurde von allen möglichen Menschen darauf angesprochen und es wurde viel auf ihn eingeredet. Für mich war es immer ganz klar, dass er hier bleiben wird. Er hat sich hier so wohl gefühlt und auch mit dem Trainer passt es super - es stimmt einfach alles. Natürlich ist auch Yannick ganz wichtig. Es wäre total idiotisch gewesen zu wechseln. Sein Herz ist doch in Ettlingenweier. Auch die Plakat-Aktion am Sommerfest hat ganz sicher dazu beigetragen, dass er hier geblieben ist.
Brigitte: Als Mario von Reichenbach nach Ettlingenweier gewechselt ist, war sein Vater nicht ganz einverstanden. Mario hatte in Reichenbach Landesliga gespielt und wechselte dann in die A-Klasse. Da war sein Vater ein wenig sauer, dass er nicht den Ehrgeiz hatte, sich sportlich weiter zu entwickeln. Später hatte er den Wechsel dann auch akzeptiert und ist mittlerweile sicher nicht unglücklich über diesen Wechsel. Mario hatte sich dafür entschieden, nochmal mit einem Großteil seiner Mannschaftskollegen aus Malscher Zeiten zusammen zu spielen. In Malsch gab es auch viele schöne Zeiten, jedoch ist in Ettlingenweier alles noch einen Tick familiärer. Wir wurden hier aufgenommen, als wären wir schon mehrere Jahre in Ettlingenweier.
Britta: Tobias kam von Spielberg, aber den Wechsel hat er selbst entschieden. Er kannte einige Spieler aus Ettlingenweier noch aus seiner Zeit in Malsch und das hat ihn sicher beeinflusst.
Simone: Der Wechsel hat David auch spielerisch nochmal weiter gebracht. Um sich weiterzuentwickeln braucht man Spieler, die ein gleiches Level haben und da hat ihm der Wechsel sehr geholfen.
FVE: Haben die Jungs immer so viel gefeiert oder erst seit sei beim FVE sind?
Simone: David hat schon immer viel und ausgiebig gefeiert. In Ettlingenweier ist es dann noch einen Schritt extremer geworden.
Brigitte: So war es bei Mario auch. Er war der schlimmere von beiden und Lars immer der Vernünftigere. Die Konstellation hier beim FVE hat das noch verstärkt, wobei sowohl Lars als auch Mario ruhiger geworden sind. Ich als Mutter kann jetzt besser schlafen.
Daniela: Die Feierei hat in Ettlingenweier ihren Höhepunkt erreicht. Man macht sich immer Sorgen ob die Kinder heil wieder heim kommen.
Britta: Beim Tobias war es ganz genauso. Er hat immer Vereine gefunden, in denen viel und gerne gefeiert wurde.
Simone: Nach Ettlingenweier geht niemand, der nicht feiern möchte.

Wir danken Euch für das Interview und freuen uns, dass ihr eure Söhne jede Woche so großartig unterstützt.


Januar 2015
Die Fragen stellten Sophie Henneberg und Simone Wein