FVE: Wann habt ihr mit Fußball angefangen und welche Vereine habt ihr bisher durchlaufen?

Jannik: Ich habe mit 4 Jahren bei den Bambinis des SC Wettersbach angefangen und habe dort die komplette Jugend durchlaufen bis zur B-Jugend. Dann bin ich für 1 Jahr B-Jugend zum VfB Grötzingen und für 2 Jahre A-Jugend zum TSV Reichenbach gegangen. Die Seniorenzeit habe ich dann wieder bei meinem Heimatverein SC Wettersbach bestritten. Dort war ich 9 Jahre in der 1.Mannschaft aktiv, bis ich jetzt im Sommer zum FVE gewechselt bin.

Luca: Auch ich habe mit 4 Jahren angefangen zu kicken beim FG Rüppurr. Dort habe ich die gesamte Zeit gespielt bis auf ein halbes Jahr in der B-Jugend das ich bei Durlach-Aue verbracht habe.

Sebbo: Mein Vater war Jugendtrainer beim TV Mörsch  und mein Bruder hat auch dort Fußball gespielt und so war ich bereits mit 2 Jahren immer auf dem Sportplatz dabei und habe mitgekickt. Bis zu meinem ersten C-Jugendjahr bin ich in Mörsch geblieben. Danach folgte mein Wechsel nach Forchheim. Ich habe dort die Jugend zu Ende gespielt und danach folgten 7 schöne  Jahre bei den Senioren. Seit dieser Runde bin ich nun beim FVE.

FVE: Was gab für euch den Ausschlag zum FVE zu wechseln und nicht zu einem anderen Verein?

Jannik: Nach 9 Jahren in der Aktivität bei meinem Heimatverein SC Wettersbach war es an der Zeit eine neue Herausforderung anzunehmen. Es gab die letzten Jahre immer wieder Gespräche mit den Verantwortlichen des FVE und Patte. Letztendlich ausschlaggebend zu wechseln war die Tatsache, dass ich die ganze Mannschaft schon gut kannte und sehr gute Gespräche hatte. Bird ist ein guter Kumpel, den ich schon seit Kindheitstagen kenne und wir wollten schon immer mal gemeinsam in einem Seniorenteam spielen. Der Umzug nach Malsch und der damit verbundene kurze Anfahrtsweg zum FVE hat die Entscheidung zu wechseln zusätzlich bestärkt. Ich freue mich, die Herausforderung hier angenommen zu haben und habe die Entscheidung noch keine Sekunde bereit.

Luca: Ich wollte meinem Vater die Entscheidung abnehmen, zu welchem Sportplatz er sonntags gehen muss ;) Ich habe mich für die große Herausforderung beim FVE entschieden und auch das erste Probetraining hat mir sehr gut gefallen.

Sebbo: Bei mir war es ähnlich wie bei Jannik. Ich habe auch lange beim selben Verein gespielt und es war Zeit für eine neue Herausforderung. Nachdem wir vorletztes Jahr mit Forchheim am Landesligaaufstieg gescheitert sind gab es schon Gespräche mit Patte, habe mich dann aber nochmal für Forchheim entschieden. Im Sommer stand dann die Entscheidung für einen Wechsel fest. Dies hatte mehrere Gründe. Die Mannschaft ist eine super Truppe, die Entfernung zu meinem Wohnort ist nicht zu groß und Landesliga zu spielen hat auf jeden Fall seinen Reiz. Ich bin froh und glücklich hier zu sein.

FVE: Wie würdet ihr die ersten Wochen hier beschreiben?

Sebbo: Feucht fröhlich :) Es ist auf jeden Fall etwas Neues. Man hat in der Vorbereitung neue Leute und ein neues Trainingsgelände gesehen und verbringt sehr viel Zeit hier. Auch die Trainingsinhalte sind anders. Das hat mich körperlich auf jeden Fall nochmal weiter gebracht. Die Intensität ist ein Stück größer als vorher und das ganze Drumherum um die Mannschaft ist sehr gut. Ich bin auch sehr gut aufgenommen worden, das hat alles gepasst.

Luca: Ich kann mich da nur anschließen. Für mich war es nochmal eine größere Herausforderung als für die anderen beiden, weil ich aus der Jugend gekommen bin und bis auf meinen Bruder Romeo keinen kannte. Da musste man etwas Geduld mitbringen um sich an das neue Umfeld zu gewöhnen und vor Allem auch an eine komplett neue Mannschaft.

Jannik: Mit Beginn der Vorbereitung wurden wir von der Mannschaft, den Verantwortlichen und dem kompletten Umfeld sehr gut integriert und aufgenommen. Die Vorbereitung war sehr gut und intensiv. Was bisher leider noch fehlt sind die Punkte. Ich hoffe, dass wir das in den nächsten Wochen aufholen und uns schnellstmöglich von der unteren Tabellenregion absetzen, was mit der Qualität und dem Potenzial der Mannschaft definitiv möglich sein muss.

FVE: Gibt es etwas, das euch negativ überrascht hat?

Sebbo: Im Training schießen alle die Bälle aufs Tor oder sie werden wild durch die Gegend gebolzt. Das hat Jannik und mich anfangs sehr überrascht. Ich kenne das anders und das hat mich durcheinander gebracht :)

Luca: Mich stören die Strafen und dass man ins Training nicht die eigenen Trikots anziehen kann. Die Jungen werden im Training etwas ausgebeutet mit Tor tragen und Bier holen :)

Sebbo: Das gehört dazu Luca und haben wir alle schon durchgemacht :)

FVE: Wo könnt ihr euch fußballerisch noch am meisten verbessern?

Luca: Beidfüßig zu werden. Auch körperlich muss ich mich umstellen und der Wechsel von der Jugend in die Aktivität ist schon ein großer Schritt. Das wird bei mir auch noch eine Weile dauern denke ich.

Jannik: Mein rechter Fuß ist nur zum Stehen da. Schnelligkeit wäre auch noch ein Punkt, aber ich denke das wird im Alter nicht mehr besser :)

Sebbo: Man kann sich immer verbessern. Ob dies der schwache Fuß ist, das Kopfballspiel oder einfach die Gedankenschnelligkeit im Spiel. Es gibt es immer Verbesserungsmöglichkeiten. Das Tempo in der Landesliga ist definitiv höher als in der Kreisliga.

FVE: Was ist in dieser Runde nach dem schlechten Start sportlich zu erreichen?

Jannik: Für den FVE ist es die zweite Landesligasaison und die zweite Saison ist klassenunabhängig bekanntlich oft schwerer. Das liegt unter anderem auch daran, dass man bei vielen Gegnern aus Begegnungen der letzten Saison kein unbekannter mehr ist und diese sich besser auf uns einstellen können. Wie oben bereits erwähnt sollte ein Platz im Mittelfeld trotz des punktemäßig schlechten Starts möglich sein, da noch sehr viele Spiele zu spielen sind und ich an die Stärke der Mannschaft glaube.

Sebbo: Ich würde das nicht an der Platzierung festmachen. Wir waren eigentlich immer feldüberlegen, bis auf Östringen, und haben die Spiele dominiert und trotzdem nicht immer die nötigen Tore und Punkte gemacht. Da müssen wir uns noch verbessern und noch mehr Durchsetzungsvermögen und Siegeswillen entwickeln. Ich denke, dass wir nichts mit dem Abstieg zu tun haben werden, weil wir dafür einfach zu stark sind. Ich habe auch kein schlechtes Gefühl im Moment, dass da etwas schief gehen könnte und bin sehr positiv gestimmt.

Luca: Ich kann den beiden nur zustimmen.

Jannik: Wir müssen uns vor keinem Gegner verstecken, das hat man im Spiel gegen Mutschelbach gesehen. Auch gegen Birkenfeld und Heidelsheim waren wir mindestens gleichwertig und jetzt müssen nur noch die Ergebnisse stimmen.

FVE: Gibt es einen Mitspieler, der euch positiv überrascht hat?

Sebbo: Ich habe viele Spieler vorher bereits gekannt. Luca allerdings nicht und ich konnte ihn anfangs nicht richtig einschätzen. In der Vorbereitung hat man anfangs gemerkt, dass er aus der Jugend gekommen ist, aber er hat schon sehr viel dazugelernt und man sieht große Fortschritte. Er hat sehr viel Potential und soll weiter dran bleiben.

Luca: Vom Zuschauen kannte ich schon ein paar Spieler. Sportlich überrascht hat mich auf jeden Fall Vinnie. Ich wusste dass er gut ist, aber als er nach seiner Verletzung zurück kam hat es mich sehr überrascht, wie gut er doch ist. Und Simon ist der absolute Leader und treibt die ganze Mannschaft voran. Das hatte ich vorher so auch nicht erwartet. Die beiden neben mir kannte ich vorher auch nicht. Sie haben mich ebenfalls positiv überrascht. Aber vor allem die Breite des Kaders hat mich fasziniert.

Jannik: Zum einem bin ich – obwohl ich ihn schon ewig kenne – von der fußballerischen Qualität von Bird sehr überrascht. Ich finde, es gibt fußballerisch keinen besseren Torwart als ihn. Zumindest kenne ich keinen. Sebbo kannte ich aus gemeinsamen Kreisligabegegnungen (Wettersbach-Forchheim) und ich finde, dass er die „Umstellung Landesliga“ sehr gut meistert und definitiv eine Verstärkung für unser Team ist. Die anderen kannte ich alle schon und als klar war, dass ich zum FVE wechsle habe ich mir viele Spiele angeschaut und wusste schon, wie gut alle sind.

FVE: Wie sieht für euch der perfekte Tag aus?

Sebbo: Das ist auf jeden Fall ein Tag, an dem ich nicht arbeiten muss. Im Idealfall aufwachen an einem weißen Sandstrand, Frühstück im Bett mit Blick aufs Meer und dann den ganzen Tag entspannen.

Luca: Ganz wichtig ist bei mir ausschlafen und gutes Wetter. Es muss nicht unbedingt der Strand sein, ein Baggersee hier in der Nähe würde  schon reichen. Und abends noch etwas in der Stadt mit Freunden unternehmen und feiern gehen.

Jannik: Der perfekt Tag für mich wäre auch ausschlafen. Dies ist aktuell durch meine kleine Tochter schwierig. Dann Zeit mit meiner Familie, mit meiner Freundin und Tochter zu verbringen wäre schön. Im Anschluss daran auf den Sportplatz zu gehen und einen Sieg mit meiner Mannschaft zu feiern wäre perfekt.

FVE: Auf was könntet ihr niemals verzichten?

Jannik: Meine Familie und mein Handy.

Luca: Ich könnte niemals auf Sport und Essen verzichten. Familie und Freundin gehören natürlich auch dazu, aber Sport ist mir schon sehr wichtig.

Sebbo: Familie steht auch an erster Stelle. Aber gutes Essen ist  mir auch sehr wichtig. Man sollte das Leben genießen.

FVE: Habt ihr ein sportliches Vorbild?

Sebbo: Mehmet Scholl war früher mein Lieblingsspieler.

Luca: Mein Idol von klein auf war immer Lukas Podolski. Jetzt ist noch Mario Götze dazugekommen.

Jannik: Bastian Schweinsteiger - als Leader auf dem Platz und auch menschlich.

FVE: Könnt ihr euch vorstellen, irgendwann einmal Trainer zu sein?

Luca: Ja auf jeden Fall.

Sebbo: Ich habe schon einmal eine Jugendmannschaft trainiert. Das hat mir auch Spaß gemacht, ist aber im Moment kein Thema, weil ich die Zeit als Spieler genießen will.

Jannik: Ich war ein Jahr lang A-Jugendtrainer. Es war  auch sehr erfolgreich, weil wir aufgestiegen sind. Die Zeit ist unvergessen und ich freue mich immer wieder die inzwischen erwachsenen Jungs zu treffen. Prinzipiell würde ich die Frage bejahen, aber man darf diese Aufgabe zeitlich nicht unterschätzen, da bleibt vieles auf der Strecke.

FVE: Sebbo, wir schwer ist es dir gefallen nach der langen Zeit den Heimatverein zu verlassen?

Sebbo: Für mich sind die Sportfreunde Forchheim mein Heimatverein. Mir ist es sehr schwer gefallen zu wechseln. Vor einem Jahr hatte ich mich erst einmal gegen den FVE entschieden und das war schon keine einfache Entscheidung. Der Verein hängt mir sehr am Herzen. Ich werde dort auch weiterhin auf dem Sportplatz sein, meine Kumpels sind alle noch dort. Ich habe dort viel erlebt und sie sind für mich wie eine Familie.

FVE: Luca, wir haben noch zwei weitere Brüderpaare beim FVE. War es etwas positives, dass dein Bruder bereits beim FVE war?

Luca: Für mich war es etwas Neues, weil ich das vorher noch nicht kannte. Yannick ist ein paar Jahre älter als ich und wir haben nie zusammen gespielt. Bis jetzt bin ich sehr positiv überrascht. Wir verstehen uns seit meinem Wechsel zum FVE noch besser und unternehmen auch mehr zusammen als vorher. Zuhause reden wir auch mehr – nicht nur über Fußball und  es hat uns auf jeden Fall näher zusammen gebracht. Ich würde es jederzeit wieder so machen.

FVE: Jannik, wieviel Kontakt besteht zu deinem alten Verein und könntest du dir vorstellen wieder zurückzugehen?

Jannik: Kontakt besteht noch sehr viel zum alten Verein, weil ich dort sehr lange mit allen zusammen gespielt habe und das gute Freunde von mir sind. Da ich zuletzt auch fünf Jahre Kapitän war, gab es von deren Seite viele Versuche mich zu halten. Das vergisst man natürlich nicht. Wenn es die Zeit zulässt, schaue ich gerne in Wettersbach auf dem Sportplatz vorbei und bin immer noch gerne gesehen. An einen Wechsel denke ich aktuell überhaupt nicht, weil ich mich hier sehr wohl fühle.

FVE: Wie würdet ihr den Satz beenden: An einem Tag ohne Fußball…

Jannik: …fehlt etwas – die Stimmung in der Kabine, vor und nach dem Training/Spiel.

Luca: Perfekt. Kann ich so stehen lassen.

Sebbo: … fehlt definitiv etwas – auch als Ausgleich zur Arbeit.

September 2016
Die Fragen stellte Simone Wein