Interview mit Marius Rieger - unserem neuen Abteilungsleiter Fußball


1. Stell dich doch bitte kurz vor.

Marius Rieger, 25 Jahre, frisch fertig studiert, in den ersten beruflichen Zügen als strategischer Einkäufer in einem IT-Handelsunternehmen.

 

2. Wie würdest du dich in 3 Worten beschreiben?

Fußballverrückt, laut, ehrgeizig

 

3. Wie bist du zum FVE gekommen bzw. wie lange bist du schon beim FVE?

Ich habe mit 3 Jahren (1999) beim FVE bei den Bambinis angefangen, da ich mit meiner Familie in Ettlingenweier gewohnt habe. Ich war dann aber für 6 Jahre (2002-2008) beim Nachbarverein in Bruchhausen, da ich dort zur Grundschule ging und bin jetzt seit 2008 wieder beim FVE.

 

4. Welchen Stellenwert hat Fußball in deinem Leben?

Familie, Freunde, Fußball, das sind die wichtigsten Dinge in meinem Leben. Als kleines Beispiel: Während dem Corona-Lockdown habe ich kein Spiel verpasst, ob zweite Liga mittwochs abends um 18.30 Uhr oder spanische Liga sonntags abends um 23 Uhr. Ich beschäftige mich quasi den ganzen Tag mit Fußball, lese sämtliche Berichterstattungen, schaue jede Sendung und wenn ich dies einmal nicht tue, dann bin ich beim FVE. Ich verpasse die Bundesliga-Konferenz samstags nur, wenn eine FVE-Mannschaft spielt. Also es dreht sich eigentlich alles in meinem Leben um Fußball.

 

5. Was hat dich dazu bewogen den Posten "Sportlicher Leiter" zu übernehmen?

Ich war die letzten Jahre immer schon im Hintergrund sehr aktiv und habe viel organisiert, vor allem bei der 2. Mannschaft, bei der ich ja auch immer selbst gespielt habe. Als ich dann verletzungsbedingt 2 Jahre pausiert habe, hat mir dieses bei der Mannschaft sein sehr gefehlt und darum habe ich mich noch mehr versucht einzubringen. Als dann die Trainer der 1. Mannschaft auf mich zukamen, ob ich mir nicht vorstellen könnte, dies in offizieller Funktion für unsere Herrenmannschaften zu übernehmen, musste ich nicht lange überlegen und habe zugesagt.

 

6. Was macht dir daran bis jetzt am meisten Spaß und was am wenigsten?

Am meisten Spaß macht mir die Zusammenarbeit mit den Trainerteams, hier haben wir einen regen Austausch und versuchen das Optimum für den ganzen Verein rauszuholen. Auch die Gespräche mit potenziellen Neuzugängen haben mir einen ganz anderen Einblick verschafft, der für mich sehr interessant war. Außerdem gibt es auch ab und an schöne donnerstägliche Trainingsnachbesprechungen in der Trainerkabine mit dem ein oder anderen Kaltgetränk �� Am wenigsten Spaß macht natürlich aktuell die sportliche Situation der 3. Herrenmannschaft, wobei hier ja der Trend wieder nach oben zeigt. Aber ganz klar: Mit dem ersten Drittel der Saison kann man ergebnistechnisch nicht zufrieden sein.

 

7. Gibt es etwas was du anders erwartet hattest, als es jetzt ist in Bezug auf deine Aufgaben?

Mir war von vorne herein klar, dass das Ganze auch mit etwas Zeitaufwand verbunden ist. Das Aufgabenspektrum war mir auch klar, somit gab es hier keine Überraschungen.

 

8. Was ist für dich momentan die größte Herausforderung im Amateurfußball?

Die immer steigenden Erwartungshaltungen von Dorfvereinen und die damit verbundenen Investitionen in die Mannschaft. In vielen Vereinen werden Spieler aus höheren Ligen oder mit hoher Qualität durch horrende Spielergehälter gelockt, anstatt das Geld in die Infrastruktur oder die eigene Jugend zu setzen. Hinzu kommt natürlich aber auch, dass heutzutage weniger Jugendliche Fußball spielen als noch vor 10, 20 oder gar 30 Jahren und somit (man sieht es an den vielen Spielgemeinschaften) viele Vereine gar keine Jugendmannschaften mehr stellen können. Diese beiden Punkte führen dazu, dass die weniger werdenden guten Spieler zu irgendwelchen Vereinen wechseln, um noch einen Euro mehr zu verdienen. Das macht es natürlich schwer, Spieler für den FVE zu begeistern, bei dem in den letzten Jahren viele Spieler über einen langen Zeitraum im Verein waren und die Vereinstreue vor den finanziellen Aspekt gestellt haben.

 

9. Wo siehst du den Amateurfußball in 10 Jahren?

Mit Sicherheit wird das Niveau weiter sinken. Wir werden auch ziemlich sicher keine C-Klasse mehr haben, da es weniger Mannschaften geben wird. Die Corona-Pandemie wird für einige Vereine auch noch in einigen Jahren zu spüren sein, sowohl finanziell als auch personell. Wobei mich dies auch etwas positiv stimmt, dass vielleicht die horrenden Summen, was Spielergehälter im Amateurbereich betrifft, weniger werden oder gar ganz verschwinden. Dennoch bin ich guter Dinge, dass wir auch in 10 Jahren noch auf die Amateursportplätze gehen und einen schönen Tag bei Bratwurst und Bier verbringen können.

 

10. Wo siehst du dich in 10 Jahren?

Hoffentlich noch beim FVE gesund und munter, wahrscheinlich donnerstags abends um 19 Uhr im AH-Training und danach am AH-Stammtisch, mit hoffentlich ganz vielen meiner jetzigen Mannschaftskollegen.

 

11. Was macht den FVE für dich besonders? Der FVE ist wie eine zweite Familie für mich. Ich habe viele Freunde hier, auch meine besten Freunde sind größtenteils hier beim FVE. Hier kann sich jeder auf jeden verlassen, sowohl auf die Mannschaftskollegen, als auch jeden anderen FVE’ler. Jedem wird geholfen, jeder wird unterstützt und ganz wichtig: jeder wird akzeptiert und respektiert. Dieser Zusammenhalt macht den FVE ganz besonders.

 

12. Dein Wunsch für die (sportliche) Zukunft des FVE?

Mein größter Wunsch ist, dass jeder einzelne FVE’ler gesund und sportlich verletzungsfrei bleibt. Ich hoffe, dass die nächsten Jahre weiterhin sportlich so erfolgreich sind, wie es die letzten Jahre auch waren. Wichtiger aber ist es, dass wir diesen Zusammenhalt den ich gerade beschrieben habe, noch viele weitere Jahre im ganzen Verein beibehalten können, das ist das Allerwichtigste. Und was natürlich auch ein Riesenwunsch wäre: Endlich mal wieder geile FVE-Sportfeste!!!


November 2021
Die Fragen stellte Simone Wein.